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CDP Climate Change – Änderungen im Fragebogen im Jahr 2016 und neue Bewertungsmethode


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Das CDP (Carbon Disclosure Project) hat seinen CDP Climate Change Fragebogen für 2016 verändert.

Was ist CDP?

Über CDP veröffentlichen etwa 6000 Organisationen ihre Treibhausgas-Emissionen und andere umweltbezogene Leistungskennzahlen; dazu werden sie von ihren Anteilseignern oder ihren Kunden aufgefordert. Die Erwartung ist, dass Unternehmen dadurch besser in der Lage sind, dem Klimawandel zu begegnen.

Was sind die wichtigsten ?

  • Änderung der Bewertungsmethode: Die bisherige Aufteilung in disclosure score und performance band wird durch eine einzige Bewertung ersetzt, die die Stufen leadership (A), management (B), awareness (C) und disclosure (D) kennt (identisch zur im letzten Jahr eingeführten Bewertungsmethode für CDP Water). Die im Fragebogen gegebenen Antworten tragen zur Gesamtbewertung bei; mindestens 75% der Punkte müssen in einer Bewertungsstufe erreicht werden, um die nächsthöhere Stufe zu erreichen.
  • Angleichung der Scope-2-Emissionsberechnung ans Greenhouse Gas Protocol. Unternehmen müssen nun erklären, ob die angegebenen Werte marktbasiert oder ortsbasiert berechnet wurden. Ortsbasiert heißt, dass die Berechnung auf Emissionsfaktoren des jeweiligen geographischen Gebiets basiert. Marktbasierte Zahlen beziehen sich auf Emissionsfaktoren des Stromlieferanten oder des individuell bezogenen Strom-Produkts. Um die Zahlen vergleichbar zu machen, müssen Unternehmen eine der Optionen wählen und die Angaben aus dem Vorjahr gegebenenfalls entsprechend umrechnen.
  • Erneuerbare Energien: Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, ihre Produktion und ihren Verbrauch an erneuerbaren Energien einzubeziehen, und können auch über ihre Ziele in diesem Bereich berichten.
  • Wissenschaftsbasierte Ziele (Science-based targets): Unternehmen müssen jetzt angeben, ob ihr Reduktionsziel wissenschaftsbasiert ist, d.h. ob es kompatibel mit dem Ziel ist, die Klimaerwärmung auf 2°C zu begrenzen.
  • Management-Gebühr: Unternehmen aus Nordamerika und Westeuropa, die am CDP Investor Programm teilnehmen, müssen nun eine Gebühr zahlen, um zur Finanzierung von CDP beizutragen. Die Basisgebühr beträgt 2.475€ (mit der Zusatzoption, einen höheren Beitrag zu leisten); es ist aber auch möglich, eine niedrigere, „subventionierte“ Gebühr zu wählen. Erstmalige Teilnehmer oder Firmen, die aufgefordert wurden, am Supply Chain-Programm teilzunehmen, müssen keine Gebühr zahlen.

Mehr Informationen (englisch):

Changes & Rationale Document: https://www.cdp.net/Documents/Guidance/2016/CDP-Climate-Change-changes-document-2016.pdf

CDP 2016 Climate Change scoring methodology Introduction:  https://www.cdp.net/Documents/Guidance/2016/CDP-climate-change-scoring-methodology-2016.pdf

Scoring introduction 2016: https://www.cdp.net/Documents/Guidance/2016/Scoring-Introduction-2016.pdf

Accounting of scope 2 emissions: https://www.cdp.net/Documents/Guidance/2016/CDP-technical-note-Accounting-of-Scope-2-Emissions-2016.pdf

Als offizieller CDP-Partner kann die DFGE Ihnen detailliertere Informationen über die Änderungen geben bzw. Ihrem Unternehmen helfen, sich daran anzupassen. Mit einer eingehenden Prüfung Ihrer CDP-Antworten (CDP Response Review) können Sie sichergehen, alle Erfordernisse des neuen Fragebogens und der neuen Bewertungsmethode zu erfüllen. Kontaktieren Sie uns unter info@dfge.de oder +49.8192.99733-20.

 

 

Weltklimabericht 2013 – High Noon in Paris


Eine gute Nachricht vorab – die Erde hat sich in den vergangenen Jahren nicht so stark erwärmt wie befürchtet. Im September stellte der Weltklimarat, der von der UN (den Vereinten Nationen)  berufene IPCC, die jüngsten Daten vor. Zwar war die Erwärmung der Bodentemperatur nicht so starkt wie ursprünglich befürchtet, aber der dominante Einfluss des Menschen auf die Erwärmung ist unzweifelhaft.  Zudem ändern sich andere Messgrößen ungebremst weiter. So geht das Meereis der Arktis immer weiter zurück und der Meerespiegel steigt weiter an.

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195 Staaten sind an dem Bericht beteiligt. Mehr als 500 Personen arbeiten direkt am Bericht. Vorab haben die Autoren mehr als 54.000 Kommentare ausgewertet, die von über 1.000 Experten und fast 40 Regierungen eingegangen waren.

Die Zeit drängt. Bis 2015 will  man in Paris ein neues verbindliches Abkommen aushandeln.  Welche Rolle die neue Bundesregierung und Deutschland und die EU Zukunft übernehmen wird, ist offen. Verbindliche Rahmenbedingungen würden auch zu einer Wiederbelebung des EUTS (Europ. Emissionshandelssystem) führen, da dort die Zertifikatspreise für die Tonne CO2 im Keller liegen. Nur noch ehrgzeizige Klimaschutzmaßnahmen können die Erderwärmung anhalten.

Neben dem zunehmenden Druck einzelner Regierungen (wie Frankreich und Großbritannien), nehmen aber vor allem Aktivitäten und Forderungen von großen OEMs und multinationalen Konzernen zu. Meist sind dies Unternehmen, die eine Vorreiterrolle im Klimaschutz und Nachhaltigkeitsmangement einnehmen. Sie schneiden bei Ratings und Bewertungen wie etwas bei Nachhaltigkeitsberichten nach GRI oder dem Carbon Disclosure Project (CDP) sehr gut ab. Die eigenen Anforderungen werden nun in die Supply Chain und zu Partnern weiter gegeben. Somit ist nun auch schon der Mittelstand gefordert,  nicht nur Daten wie etwa einen Corporate Carbon Footprint bereit zu stellen, sondern sogar noch Einsparungsziele und Aktivitäten mit zu tragen.

Den vollständigen Klimabericht finden Sie hier auf den IPCC Seiten.

Rio+ 20 – Der Sommer wird heiss


Mitte Juni (20-22 Juni 2012) beginnt die Jubiläumskonferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio. Bereits 1992 fand eine wegweisende Konferenz in Rio statt. Die Teilnehmer erhoffen sich für das Treffen 2012 eine ähnliche Wirkung. Auch ein Deutscher wird dieses mal dabei sein. Der UNEP-Chef Achim Steiner setzt auf eine “grüne Ökonomie”. Dabei geht es ihm um eine “grüne Steuerpolitik, Transportpolitik, Landwirtschaftspolitik” (Die Zeit Nr. 25)

So bleibt mit Spannung zu erwarten welche konkreten Beschlüsse und Allianzen sich – gerade unter dem Rückblick auf die letzte Klimakonferenz – ergeben.

Aber auch Die EU greift wieder an. So will die Kommission die geltenden Grenzwerte für den CO2-Ausstoss von Fahrzeugen bis 2020 weiter reduzieren. Somit bleiben für die einzelnen Nationalstaaten immer weniger Spielräume sich einer Reglementierung von CO2 zu entziehen.

Link zur Konferenz 

Link zum Umweltprogramm der UN (UNEP)

Global Environmental Outlook 5 der UNEP

Foto: http://www.freedigitalphotos.net